Auf dem Erne in Irland

Beständig weht der Wind über die irische Bay am Fluss Erne, schaukelt die Emerald Pearl mit den vier Fischern beim Angeln, eifrig wippt die Rutenspitze, an der die Hegene hängt auf und ab, unabhängig von den Aufs- und Abs des Fischers. Ein Biss, mindestens einer. Schnell ist die Rute heraus, auf dem Steg am Jetty zappelt ein zwölf Zentimeter quer gestreifter Fisch. Ein Barsch, genau der richtige Köder. Zügig ist er betäubt, ein Loch für die Seele gestochen, sie entflieht dem Körper, bereit für die einhundertundzwanzig Gramm Rute mit der Hechtpose. Der alte Köder ist schnell abgehakt, fliegt im weiten Bogen vom Jetty, platscht auf und versinkt. Der neue Köder ist schnell an den zwei Drillingshaken montiert. Schon fast Schwung geholt, ist erst noch Kescher-Hilfe zu leisten. Beim Kamerad zappelt ein achtziger Hecht am Ende der Schnur, will partout nicht in den Kescher. Vor dem Schiff springt der Hecht, zappelt mit der Schwanzflosse über dem Wasser, schüttelt das Maul, der Haken hält. Genau unter dem Fisch taucht der Kescher, wieder schüttelt sich der Hecht, der Haken fliegt durch die Luft auf den Angler zu, der Hecht fällt mit einem lauten Platsch in das bereit gehaltene Netz. Um dreißig Zentimeter zu groß, Kescher gedreht und der Esox taucht in die braunen Fluten. Rucki zucki ist der Kescher von der Kante des Jetty weggelegt, hin zur eigenen Rute gelaufen, Montage vom Barsch kontrolliert, Schwung geholt und weit in der Luft fliegt der Fisch. Exakt in einem 45 Grad Parabelwurf. Der weiteste Wurf gemäß Physik. Doch noch vor dem Scheitelpunkt stoppt der Angler den Flug. Eine Möwe im Anflug schnappt nach dem Fisch mit den metallischen Innereien, hätte ihn gehabt, würde der Wurf nicht gestoppt sein. Meckernd-kreischend zieht sie in großer Höhe über das Boot, stinkig scheißt sie auf den Steg, der Barsch klatscht in die Wellen, die Pose taucht. Wo bleibt sie? Biss?