Von Montag bis Freitag wird der Bürostuhl gedrückt, am Freitag noch eben eine Dose Bienenmaden mit dem Fahrrad aus dem Angelgeschäft geholt und dann kann es Sonntag werden. Die Forellensaison am See wird eröffnet. Lauter Kameraden stehen in der Sonne um den See herum, warten auf die Ansage des Chefs, er hat Neuigkeiten zu berichten, wurde angekündigt. Nun denn, die Spannung steigt, die Zeiger wandern von 9:30 Uhr auf ein 9:45 Uhr, die Zeit der Ansprache. Sie ist kurz und knapp. Die Zeiten für die zwei Durchgänge und den Rest beim Mittagessen. Ab zehn gilt: Petri Heil! Keiner kann es abwarten, alle stiefeln zu den montierten Ruten, pfropfen den oder die Köder auf die Haken. Um Punkt Zehn geht es los. Aus allen Richtungen platschen die Köder mit Posen auf das Wasser, es spritzt dort und hier, bevor Ruhe einkehrt hängen die ersten Regenbogenforellen an den Haken, werden mit den Keschern aus dem Element gehoben und waidgerecht versorgt. Schnell geht das Betäuben, einen Schnitt oder Stich, Haken entfernt, neu beködert und wieder fliegt die Pose, Wasserkugel oder was der Angelladen sonst zu bieten hat fort vom Angler, bringt den Haken ans Ziel. Dahin, wo die Forellen ziehen. Übertönt wird das fröhliche Plätschern von einem Schrei: Eine der wenigen Anglerinnen schreit: Juchihujucheeee! Alle blicken zu ihr, brüllen: „Petri!“ Sie hat auch eine Forelle gefangen, die erste von acht an diesem Tag von zehn erlaubten. Und so schallt es weitere siebenmal Juchihujucheeee über und um den See. Per Handy wird die Familie für den Abend eingeladen, es gibt frischen Fisch und eine freudige Anglerin. Petri!